Artikel 16 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte schützt das Recht auf Heirat und Familie.
Die Seite fasst die wichtigsten Aussagen zusammen und lädt zum Mitdenken ein.
Artikel 16 ist kurz, aber inhaltlich dicht. Die Absätze beschreiben das Recht zu heiraten,
die Bedingungen für eine gültige Eheschließung und den Schutz der Familie.
Absatz 1 – Recht auf Eheschließung
Heiratsfähige Frauen und Männer dürfen ohne Einschränkung durch Herkunft, Religion oder Nationalität
eine Ehe eingehen und eine Familie gründen. Bei der Eheschließung, während der Ehe und bei einer
möglichen Auflösung stehen beiden Partnern identische Rechte zu.
Absatz 2 – Freie Zustimmung
Eine Ehe darf nur bei freier und uneingeschränkter Willenseinigung der künftigen Ehegatten geschlossen werden.
Absatz 3 – Schutz der Familie
Familien gelten als grundlegender Baustein der Gesellschaft. Staat und Gemeinschaft sollen sie schützen
und unterstützen – unabhängig davon, wie sie zusammengesetzt sind.
Kernaussagen auf einen Blick
Was bedeutet Artikel 16 für uns heute?
Selbstbestimmung
Niemand darf zur Eheschließung gezwungen werden, unabhängig von familiären, kulturellen oder staatlichen Erwartungen.
Rechtsgleichheit
Rechte und Pflichten in der Ehe gelten für alle Partner gleichermaßen – Geschlecht, Herkunft oder Religion spielen keine Rolle.
Institution Familie
Der Staat muss Rahmenbedingungen schaffen, die Familien schützen und stärken, etwa durch Sozialleistungen oder rechtliche Absicherung.
Historischer Hintergrund
Historischer Kontext
1948 verabschiedete die UN-Generalversammlung die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.
Artikel 16 reagierte auf Missstände wie Zwangsehen und diskriminierende Ehegesetze,
die vor allem in Kriegs- und Krisenzeiten zunahmen. Artikel 16 dient weltweit als Referenz, um Ehe-
und Familienrechte fair zu gestalten. In vielen Ländern können heute auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten.
Damit wird deutlich, dass Artikel 16 das Recht auf Liebe, Familie und Schutz für alle Menschen stärkt – unabhängig
von Geschlecht oder sexueller Orientierung.
1945
Die Vereinten Nationen werden gegründet, um internationale Zusammenarbeit und Frieden zu stärken.
1948
Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte entsteht als Antwort auf die Verbrechen des Zweiten Weltkriegs.
Heute
Artikel 16 dient weltweit als Referenz, um Ehe und Familienrechte fair zu gestalten. In vielen Ländern können heute auch gleichgeschlechtliche Paare heiraten.
Damit wird deutlich, das Artikel 16 das Recht auf Liebe, Familie und Schutz für alle Menschen stärkt. Unabhängig von Geschlecht oder sexueller Orientierung.
Kirche
Die Kirchen verstehen Artikel 16 unterschiedlich. Die katholische Kirche sieht die Ehe weiterhin als Verbindung
von Mann und Frau, erlaubt in Deutschland aber inzwischen Segnungen für gleichgeschlechtliche Paare. Die evangelische
Kirche ist offener – in vielen Landeskirchen können gleichgeschlechtliche Paare kirchlich getraut oder gesegnet werden.
Beide Kirchen betonen, dass Liebe, Verantwortung und Respekt zentrale Werte sind, die geschützt werden sollen.
Religionen interpretieren Ehe und Familie auf unterschiedliche Weise. Artikel 16 erinnert daran, dass alle Menschen –
unabhängig von Glauben oder Identität – die gleiche Würde und Freiheit verdienen.
Aktuelle Beispiele
Wie wird Artikel 16 heute umgesetzt?
Deutschland
Seit 2017 gilt in Deutschland die Ehe für alle, sodass gleichgeschlechtliche Paare den gleichen rechtlichen Schutz erhalten.
Kinderschutzgesetze, Mutterschutz, Elterngeld und gemeinsames Sorgerecht sichern beide Elternteile ab. Zwangs- und
Kinderheirat sind verboten und werden strafrechtlich verfolgt.
Indien
Indien hat 2006 ein Gesetz gegen Kinderheiraten erlassen – ein wichtiger Schritt Richtung Schutz von Minderjährigen.
Die Umsetzung gelingt jedoch nicht überall: In einigen Regionen bestehen Traditionen fort, die zeigen, wie groß der
Abstand zwischen Gesetz und Realität sein kann.
Tunesien
2017 hob Tunesien das Verbot für Frauen auf, Nicht-Muslime zu heiraten. Die Reform macht deutlich, dass die Berufung
auf Artikel 16 konkrete Veränderungen hin zu mehr Ehefreiheit bewirken kann.
So funktioniert das Quiz
Vom Einstieg bis zum Ergebnis
Das Quiz erfasst den Vornamen und die Punktzahl, sobald alle Antworten abgeschickt wurden.
So lässt sich nachvollziehen, welche Inhalte bereits sitzen und wo noch Fragen offenbleiben.
Vorbereitung: Vor dem Start wird der Vorname eingetragen.
Durchführung: Acht Fragen behandeln Kernaussagen, Anwendung und aktuelle Beispiele rund um Artikel 16.
Auswertung: Nach dem Abschicken erscheint sofort das Ergebnis, der Datensatz wird gespeichert und nach etwa fünf Minuten ist ein neuer Versuch möglich.
Quellen & Materialien
Vertiefende Informationen
Diese Auswahl unterstützt die Ausarbeitung des Projekts, liefert Statistiken und bietet juristische Hintergründe.
Zum Schluss empfehle ich den kurzen Film „Die Geschichte der Menschenrechte“ (ca. 9 Minuten).
Er zeigt auf eindrucksvolle Weise, wie die Menschenrechte entstanden sind und weshalb sie uns alle betreffen.
Starke Rechte brauchen engagierte Menschen
Beschäftige dich mit aktuellen Debatten, sprich mit Freunden über Menschenrechte
und setze dich für faire Chancen aller Familien ein.